3. Pflegeethik-Kongress – Call for Abstracts

Ethik in der Pflege: Verantwortung – Haltung – Dialog

Zeit: 25.-27.02.2026
Ort: Göttingen

Veranstalter: Ethikkommission für Berufe in der Pflege Niedersachsen, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Universitätsmedizin Göttingen, Akademie für Ethik und Geschichte der Medizin, Pflege- und Pflegefunktionsdienst der Universitätsmedizin Göttingen

Die Einreichung von Beiträgen zum 3. Pflegeethik-Kongress (Call for Abstracts) ist eröffnet. Die Ausschreibung finden Sie hier.

Die Einreichungsfrist endet am 15.09.2025.

Beruflich Pflegende sehen sich in ihrem Arbeitsalltag mit einer Vielzahl komplexer Problemlagen konfrontiert, die es zu bewältigen gilt. Dabei stehen sie regelmäßig vor ethischen Fragestellungen. Diese können sich im direkten Umgang mit einzelnen Personen (pflegebedürftigen Menschen, An- und Zugehörigen etc.) zeigen, aber auch das gesamte Pflegeteam betreffen, z. B. dann, wenn unterschiedliche Auffassungen in Bezug auf eine ethische Fragestellung bestehen. Darüber hinaus stellen sich ethische Fragen häufig im Kontext der Pflege bestimmter Zielgruppen oder auch in komplexen Pflege- und Versorgungssituationen. Nicht zuletzt entstehen ethische Herausforderungen auch aus den politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen, unter denen professionelle Pflege stattfindet. Diese führen dazu, dass Pflegende oft nicht ihren Werten gemäß handeln können. Eine am pflegerischen Ethos orientierte Pflege gerät somit in zunehmendem Maße unter Druck.
Der Pflegeethik-Kongress will den unterschiedlichen ethischen Herausforderungen u. a. im Rahmen von Vorträgen, Workshops und Posterpräsentationen Raum geben. Als Grundlage für die Reflexion dient ein dreidimensionaler Rahmen, der die Prinzipien Verantwortung, Haltung und Dialog zum Ausgangspunkt nimmt.

Verantwortung. Ausgehend vom Begriff der Verantwortung sollen die Möglichkeiten, aber auch Grenzen verantwortlichen Pflegehandelns in den Blick genommen werden. Dabei wird Verantwortung der Pflege im Sinne des Pflegeverständnis des ICN aufgefasst: Zur Pflege gehören demnach die Pflegepraktiker:in, die in der direkten Versorgung des Menschen steht, die Pflegemanager:in, -pädagog:in oder -forscher:in. Sie alle haben Teil an der pflegerischen Verantwortung.

Haltung. Professionelles Pflegehandeln richtet sich nach ethischen Werten und Vorgaben, wie sie zum Beispiel im Ethikkodex des ICN beschrieben sind. In der Praxis gibt es jedoch oft schwierige Situationen, in denen diese Werte nicht eindeutig anwendbar sind. In solchen Fällen hängt es u. a. von der Kommunikation über mögliche Handlungsalternativen ab, welche Entscheidung getroffen wird. Gleichzeitig spielt auch die persönliche Einschätzung der Pflegefachperson eine wichtige Rolle. Dazu zählen Grundhaltungen, das eigene Menschenbild, Motivation, emotionale Anteile (wie Empathie oder das Bedürfnis nach Distanz) sowie die Fähigkeit, eine Situation intuitiv richtig zu erfassen.

Dialog. Der ICN-Ethikkodex weist Pflegefachpersonen die Aufgabe zu, eine Praxiskultur zu pflegen, die ein ethisches Verhalten und den offenen Dialog fördert. Eine aufmerksame, die Bedürfnisse von zu pflegenden Personen sowie deren An- und Zugehörigen wahrnehmende Kommunikation spielt in diesem Zusammenhang ebenso eine Rolle wie das Bemühen um Verständigung in interdisziplinären, Teams angesichts zunehmender Diversität und multiethnischer Vielfalt.

Weitere Informationen folgen unter www.pflegeethik-kongress2026.de