Nachwuchspreis bester Vortrag
Nachwuchspreis bester Vortrag
Seit 2014 vergibt die AEM einen Nachwuchspreis für den besten Vortrag im Rahmen der Jahrestagung.
Der Preis ist mit € 500,– dotiert und erfordert eine Bewerbung. Bewerber*innen dürfen nicht älter als 39 Jahre und noch nicht habilitiert sein. Liegt eine abgeschlossene Doktorarbeit vor, dürfen seit dem Promotionsdatum maximal 5 Jahre vergangen sein. Eine Verlängerung dieser Frist, z. B. aufgrund von Kindererziehung oder Berufstätigkeit außerhalb der Wissenschaft, kann auf Anfrage gewährt werden. Zudem darf die Person den Preis für den besten Vortrag nicht schon einmal gewonnen haben. Ein Preiskomitee wählt die/den Preisträger*in aus. Die Verleihung des Preises erfolgt im Rahmen der letzten Plenarsitzung der jeweiligen Jahrestagung.
Preisträger 2024
Pranab Rudra erhält Nachwuchspreis für den besten Vortrag.
Alljährlich wird ein Nachwuchspreis für den besten Vortrag vergeben, so auch bei der Jahrestagung der AEM 2024 in Tübingen. In diesem Jahr ging der Preis an Pranab Rudra für seinen Vortrag:
Unterstützung informierter Einwilligung durch KI-Chatbots
Das Konzept der informierten Einwilligung beinhaltet, dass Patient*innen von Ärzt*innen über indizierte Diagnostik und Therapie aufgeklärt werden. Der preisgekrönte Vortrag präsentierte die Ergebnisse einer Analyse der aktuellen Literatur, um die Frage zu beantworten, ob die Einholung einer informierten Einwilligung an KI-Chatbots vertretbar ist. Die Ergebnisse legen nahe, dass Ärzt*innen die Aufklärung ethisch vertretbar an KI-Chatbots übertragen können, um die Qualität und Konsistenz der Einholung einer informierten Einwilligung zu verbessern. Allerdings erfordert die Integration von KI-Chatbots in den Einwilligungsprozess eine sorgfältige rechtliche und ethische Prüfung der Anwendungskontexte.
Pranab Rudra ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Insititut für Ethik, Geschichte und Philosophie der Medizin der Medizinischen Hochschule Hannover.
Bisherige Preisträger*innen
Anna Hirsch: Philosophisch-konzeptionelle Kompetenzen und ihr Beitrag zur Medizinethik – Beispiele anhand des Konflikts zwischen Autonomie und Wohlergehen
Eike Buhr: Technische Assistenzsysteme und Menschen mit Demenz – eine ethische Analyse der Beziehungsgestaltung im Film anhand des Beispiels Robot & Frank
Esther Braun: Die Zukunft des assistierten Suizids in Deutschland – wäre ein Ausschluss von Menschen mit psychischen Erkrankungen diskriminierend?
Niklas Ellerich-Groppe: Stereotype Roboter – stereotype Lebensqualität? Perspektiven einer diversitätsbewussten Pflegerobotik und Lebensqualitätskonzeption
Matthé Scholten: Nachteilige Behandlung aufgrund von Gruppenzugehörigkeit? Selbstbestimmungsfähigkeit, stellvertretende Entscheidungsfindung und Diskriminierung von Menschen mit psychischen Störungen
Laura Wackers: Telecare or Telescreen – Privatheitsverlust im Namen der Autonomie?
Marcel Mertz: Values, Waste und Selbstkritik: Was macht eigentlich medizinethische Forschung wertvoll?
Corinna Klingler: Herausforderungen in der Patientenversorgung für immigrierte Ärzte in deutschen Krankenhäusern
Nils Heyen: Auf dem Weg zu einer technokratischen Biomedizin? Soziologische Analysen am Beispiel der prädiktiven Gendiagnostik