Feministische Perspektiven in der Medizin- und Bioethik
Koordination: Regina Müller, Bremen; Merle Weßel, Hannover; Isabella Marcinski-Michel, Göttingen; Mirjam Faissner, Berlin, Stefanie Weigold, Kiel
Bericht zur Mitgliederversammlung 2023
Die wissenschaftliche Arbeitsgruppe “Feministische Perspektiven in der Medizin- und Bioethik” (FME) hat sich im Jahr 2021 gegründet. Unter feministischer Medizin- und Bioethik verstehen wir die machtkritische Analyse ethischer Probleme in den Biowissenschaften, der Medizin und dem Gesundheitswesen. Sie wird von den Wissensbeständen feministischer Philosophie informiert und von einer eigenen Forschungsethik geleitet. So ist feministisch-informierte Forschung etwa sensibel für die Wahl des epistemologischen Zugangs, die potentiellen gesellschaftlichen Auswirkungen von Forschung oder für Machtunterschiede zwischen Forschenden und Forschungssubjekten.
Wir engagieren uns für die Sichtbarmachung, Stärkung, Vernetzung und Etablierung feministischer Ansätze sowie einer feministischen Forschungsethik in der deutschsprachigen Medizin- und Bioethik. Wir schaffen eine Plattform für interdisziplinären Austausch. Unsere Anliegen und Interessenschwerpunkte sind vielfältig, sowohl in theoretischer als auch in praxisbezogener Hinsicht. So arbeiten etwa einige von uns daran, die Potentiale des feministischen Schlüsselkonzepts der ‚Intersektionalität‘ für die Forschung im Feld der Medizin- und Bioethik zu erschließen. Andere haben sich der Frage zugewandt, wie feministisch-informierte Perspektiven in die klinische Ethikberatung eingebracht werden können. Ebenfalls beschäftigen wir uns mit Themen wie reproduktiver Gerechtigkeit, feministischem Posthumanismus oder Diversität in den medizinethischen Instituten in Deutschland.
Wir bemühen uns darum, einen diskriminierungssensiblen Raum zu schaffen, in dem diskriminierende Strukturen, basierend etwa auf Transfeindlichkeit, Rassismus, Heterosexismus, Ableismus oder Klassismus, offengelegt und kritisiert werden können.
Alle Personen, die sich aus wissenschaftlicher Perspektive für feministische Themen und Ansätze in der Medizin- und Bioethik interessieren, sind herzlich willkommen!
Ausführliche Informationen zur AG sowie Hinweise auf Events und Publikationen findet ihr auf unserer Webseite: https://fmedizinethik.org/
Wer sich für die Mitarbeit in der Arbeitsgruppe oder einer der Subgruppen interessiert, wende sich bitte per E-Mail an die Organisator*innen. Auch für die Gründung neuer Subgruppen sind wir offen (hierfür bitte an Regina Müller regina.mueller@uni-bremen.de) wenden).
Wir haben eine E-Mail-Liste, die wir zum Versenden von Veranstaltungen etc. nutzen. Um der Liste beizutreten, nutzt bitte diesen Link: https://listserv.gwdg.de/mailman/listinfo/aem-fem. Bei Fragen oder Problemen wendet euch an Merle Weßel (merle.wessel@hannover-stadt.de)