Organisationsethik im Gesundheitswesen
Koordination: Jürgen Wallner, Wien; Katharina Woellert, Hamburg; Stefan Dinges, Wien
Motivation zur Gründung der AG
Organisationsethik ist ein beständiges Diskussionsthema in akademischen wie praktischen Kontexten des Gesundheitswesens. Insbesondere im Zuge der Entwicklung der Ethikberatung wurde deutlich, dass fallbezogene und organisationale Fragen vielfach zusammenhängen – schon allein deshalb, weil Ethikberatung in der Regel in Organisationen stattfindet und selbst Merkmale einer Organisation haben kann. Zugleich sind bislang das grundsätzliche Begriffsverständnis wie auch die spezifischen Konzepte und Methoden der Organisationsethik nur unzureichend aufgearbeitet. Damit ist das Risiko verbunden, dass Ethik im Gesundheitswesen einen essenziellen, nämlich den organisationalen, Aspekt ethischer Reflexion und Praxis unterschätzt und so akademisch wie praktisch nicht wirksam genug arbeiten kann. Vor diesem Hintergrund wurde die Arbeitsgruppe „Organisationsethik im Gesundheitswesen“ (AG OEG) der AEM gegründet.
Zielsetzung der AG
Die AG OEG dient der wissenschaftlich fundierten Auseinandersetzung mit akademischen und praktischen Fragen der Organisationsethik im Gesundheitswesen. Damit verbunden sind insbesondere folgende Zielsetzungen:
Verstehen
Die AG OEG verfolgt das Ziel, verschiedene akademische Zugänge zur und praktische Umsetzungen der Organisationsethik im Gesundheitswesen zu erheben, analysieren, systematisieren und beurteilen.
Entwickeln
Die AG OEG verfolgt das Ziel, einen im Kontext der deutschsprachigen Ethik im Gesundheitswesen anschlussfähigen Referenzrahmen der Organisationsethik zu entwickeln, zu dem insbesondere grundlegende Begriffsverständnisse sowie spezifische Konzepte und Methoden gehören.
Vermitteln
Die AG OEG verfolgt das Ziel, ihre Auseinandersetzung mit Organisationsethik im Gesundheitswesen deren Stakeholdern zu vermitteln. Dazu zählen insbesondere der interne Diskurs in der AEM (z.B. mit anderen AG), die akademische Debatte (z.B. in Tagungen, Publikationen) und der Transfer in die Praxis (z.B. über Fortbildungen für Personen und Gremien der Ethikberatung oder Führungskräfte im Gesundheitswesen).
Gestalten
Die AG OEG verfolgt das Ziel, die organisationsethisch relevanten Aufgaben der Ethik im Gesundheitswesen auf Basis ihrer Arbeitsergebnisse mitzugestalten. Hierzu zählt etwa die Entwicklung von Curricula für die Fort- und Weiterbildung (z.B. im Rahmen der K2-Zertifizierung) oder von Empfehlungen für organisationale Policies (z.B. für die strukturelle Verankerung von Ethikarbeit in einer Einrichtung).
Arbeitspakete
Begriffsverständnis „Organisationsethik (im Gesundheitswesen)“
Das erste Arbeitspaket der AG OEG besteht in einer Klärung des Begriffsverständnisses von „Organisationsethik (im Gesundheitswesen)“.