Nachwuchspreis bester Vortrag
Seit 2014 vergibt die AEM einen Nachwuchspreis für den besten Vortrag im Rahmen der Jahrestagung.
Der Preis ist mit € 500,– dotiert und erfordert eine Bewerbung. Bewerber*innen dürfen nicht älter als 39 Jahre und noch nicht habilitiert sein. Liegt eine abgeschlossene Doktorarbeit vor, dürfen seit dem Promotionsdatum maximal 5 Jahre vergangen sein. Eine Verlängerung dieser Frist, z. B. aufgrund von Kindererziehung oder Berufstätigkeit außerhalb der Wissenschaft, kann auf Anfrage gewährt werden. Zudem darf die Person den Preis für den besten Vortrag nicht schon einmal gewonnen haben. Ein Preiskomitee wählt die/den Preisträger*in aus. Die Verleihung des Preises erfolgt im Rahmen der letzten Plenarsitzung der jeweiligen Jahrestagung.
Preisträger 2025
Andre Nowak erhält Nachwuchspreis für den besten Vortrag.
Alljährlich wird ein Nachwuchspreis für den besten Vortrag vergeben, so auch bei der Jahrestagung der AEM 2025 in München. In diesem Jahr ging der Preis an Andre Nowak für seinen Vortrag:
Das „bloße“ Weiterleben als Therapieziel? Herausforderungen des Indikationsbegriffs bei der Beendigung lebenserhaltender Maßnahmen
Eine medizinische Maßnahme gilt als angezeigt, wenn sie geeignet und angemessen ist, um ein vorher definiertes Therapieziel zu erreichen. Der preisgekrönte Vortrag diskutiert basierend auf einem Fallbeispiel aus der Praxis der Ethikberatung verschiedene Antworten auf die Fragen, wann die Indikation zur Durchführung bzw. Weiterführung lebenserhaltender Maßnahmen nicht (mehr) gegeben ist, ob das „bloße“ Weiterleben des Menschen ein Therapieziel sein kann und welche Implikationen für die Ethikberatung hiermit verbunden sind. Zur Beantwortung dieser Fragen werden einschlägige Entscheidungen aus der Rechtsprechung herangezogen sowie verschiedene Positionen unter den Gesichtspunkten von Fürsorge, Autonomie und Gerechtigkeit analysiert.
Andre Nowak ist Geschäftsführer der Klinischen Ethikkomitees am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein an den Standorten Kiel und Lübeck.
Bisherige Preisträger*innen
Pranab Rudra: Delegation informierter Einwilligung an KI-Chatbots
Anna Hirsch: Philosophisch-konzeptionelle Kompetenzen und ihr Beitrag zur Medizinethik – Beispiele anhand des Konflikts zwischen Autonomie und Wohlergehen
Eike Buhr: Technische Assistenzsysteme und Menschen mit Demenz – eine ethische Analyse der Beziehungsgestaltung im Film anhand des Beispiels Robot & Frank
Esther Braun: Die Zukunft des assistierten Suizids in Deutschland – wäre ein Ausschluss von Menschen mit psychischen Erkrankungen diskriminierend?
Niklas Ellerich-Groppe: Stereotype Roboter – stereotype Lebensqualität? Perspektiven einer diversitätsbewussten Pflegerobotik und Lebensqualitätskonzeption
Matthé Scholten: Nachteilige Behandlung aufgrund von Gruppenzugehörigkeit? Selbstbestimmungsfähigkeit, stellvertretende Entscheidungsfindung und Diskriminierung von Menschen mit psychischen Störungen
Laura Wackers: Telecare or Telescreen – Privatheitsverlust im Namen der Autonomie?
Marcel Mertz: Values, Waste und Selbstkritik: Was macht eigentlich medizinethische Forschung wertvoll?
Corinna Klingler: Herausforderungen in der Patientenversorgung für immigrierte Ärzte in deutschen Krankenhäusern
Nils Heyen: Auf dem Weg zu einer technokratischen Biomedizin? Soziologische Analysen am Beispiel der prädiktiven Gendiagnostik
Verleihung des AEM-Nachwuchspreises
